Der Annenaltar - Jesus der Davidssohn

  Im Buch Jesaja heißt es: „Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht“ (Jes 11, 1).  

Dieses Wort wird im Bild unter der „heiligen Sippe“ dargestellt. Es ist dort  Jesse, der Vater Davids zu sehen. In ihm ist der Ursprung des Davidsstammes biblisch bezeugt. Gilt doch David im Ersten Testament als die messianische Gestalt und als Urbild des verheißenen Messias.  

Man erkennt den schlafenden Stammvater Jesse (Isai = „Mann Gottes“) unter dem Baldachin eines kostbaren Beduinenzeltes. Aus seinem Schoß wächst die „Wurzel Jesse“ hervor, die zu einem Baum wird, in dessen Zweigen die zwölf Könige aus dem Stamm Davids hervorgehen. Diese „Stammväter“ umranken das mittlere Bild des Annenaltars. Im linken Rankenwerk ist König David mit der Harfe zu erkennen.   Die Spitze dieses Rankenwerkes zeigt die „Lebensfrucht“ des Davidstammes, das Christuskind auf dem Schoß Mariens. Maria reicht ihm eine Traube als Symbol für das bevorstehende Leiden. Wie die Traube in der Kelter zertreten wird, um den kostbaren Saft freizugeben, so wird Jesus am Kreuz mit seinem Blut allen Menschen die heilende Kraft der Erlösung schenken.  

Wolfgang Acht      

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