Michaelsfigur an der Spitze des Kreuzaltars

An der Spitze dieses Altars im südlichen Seitenschiff, eine brabantische Arbeit vor 1525 - wohl auch aus Antwerpen - befindet sich die Figur des heiligen Michael. Er wird als Drachentöter und damit als Kämpfer gezeigt gegen alle , die Gott nicht die Ehre und Verehrung zuteil werden lassen, die ihm gebührt. Manchmal wird deshalb der Altar auch Michaelisaltar genannt. Eingebürgert hat sich jedoch inzwischen  die Bezeichnung Kreuzaltar aufgrund des Zentralbildes im Mittelschreins.

Michael, dessen Namen Programm ist: „Wer ist wie Gott?“ Das "El" in seinem Namen weist ihn als einen Gottesboten auf, ist doch "El" ein alter Gottesname. Der Erzengel wurde zum Kultbild, weil er als der Hüter der Gerechtigkeit, Beschützer der Kirche Christi, Fürst der Seelen, Vertrauter Gottes gilt, der die Weisungen Gottes an die Menschen weitergibt und sie immer an Gott, den Einzigen und Größten erinnert.

Er wurde auch zum Anlass für Legenden. So soll er Hirten auf dem Monte Sant’Angelo in Apulien erschienen sein, so dass sich seine Verehrung im Abendland ausbreitete. Man findet eine Darstellung des kämpfenden Engels auf der Engelsburg. Er soll die Pestkatastrophe in der Stadt eingedämmt und beendet haben.

Die Kirche gedenkt seiner, zusammen mit den Erzengeln Raphael (Raphael = „Gott heilt“) und Gabriel (Gabriel = „Die Macht Gottes“) beim Engelfest am 29. September. Das Datum verbindet sich mit der Weihe der Michaelskirche in Rom, die Papst Leo I. im 5. Jh. vorgenommen hat. Er verband damit die Bitte, der Erzengel möge Schutz für die Kirche sein in allen Wirren der Zeit.    

Wolfgang Acht        

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